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Heizöl Extra Leicht schwefelfrei

Aschegehalt:   
Bei Rückstandsheizölen stammen die Aschebilder auch aus Verunreinigungen, die durch Transport und Lagerung in das Heizöl eingebracht worden sind.
Bei Heizöl Extra Leicht darf laut Spezifikation der Aschegehalt den Wert von 0,01% Masse nicht übersteigen.

Dichte:   
Die Dichte eines Stoffes p bei der Temperatur t ist definitionsgemäß das Verhältnis seiner Masse m zum Volumen V bei dieser Temperatur. Heizöl Extra Leicht wird ab Raffinerie in Kilogramm beziehungsweise Tonnen abgegeben. Die Dichte ist in der Lieferspezifikation zahlenmäßig nicht festgelegt, liegt aber im langjährigen Durchschnitt zwischen 0,91 und 0,93 g/cm³. Die Dichte ist vor allem von der Temperatur, in geringerem Maß aber auch von Feuchtigkeit und Druck abhängig. Als Bezugstemperatur für die Dichte von Heizöl extra leicht ist 15°C festgelegt.

Flammpunkt:   
Der Flammpunkt ist eine wesentliche Kenngröße für Sicherheitsvorschriften beziehungsweise die Einteilung in Gefahrenklassen beim Transport und bei der Lagerung des Produktes. Der Flammpunkt kennzeichnet die untere Explosionsgrenze für ein Öldampf-Luftgemisch durch Fremdzündung.
Der Flammpunkt von Heizöl Extra Leicht liegt - entsprechend den Anforderungen der Lieferspezifikation - über 55°C.

Heizwert:   
Dieser bestimmt den Energieinhalt, der durch vollständige Verbrennung gewonnen werden kann. Dies unter der Voraussetzung, daß der bei der Verbrennung gebildete Wasserdampf in dampfförmigem Zustand abgeführt wird.
Der Heizwert von Heizöl Extra Lleicht liegt üblicherweise zwischen 41,0 und 42,0 MJ/kg.

Pourpoint:   
Der Pourpoint wird als Merkmal für das Kälteverhalten von Heizölen verwendet. Er gibt definitionsgemäß die Temperatur an, bei der Heizöl gerade noch fließt. Aufgrund der speziellen Rohölbasis liegt der Pourpoint bei Heizöl Extra Leicht weit unter minus 8°C (minus 8°C entspricht der Spezifikationsanforderung). 

Entscheidender Hinweis:
Trotz dieses extrem niedrigen Pourpoints sollte Heizöl Extra Leicht nicht unter +5°C gelagert werden. Aufgrund des Viskositätsanstieges wird bei tieferen Temperaturen Heizöl Extra Leicht schwer pumpbar. Außerhalb können Spuren hochschmelzender Paraffine ausfallen und in Verbindung mit Verunreinigungen aus Transport und Lagerung an der Feuerungsanlage zu anwendungstechnischen Problemen führen (Filterverlegungen).

Schwefelgehalt:   
Aufgrund der Beschaffenheit der für die Herstellung verwendeten Rohöle kann der Schwefelgehalt bei Heizöl Eextra Leicht auf einem sehr niedrigen Wert gehalten werden. Er beträgt maximal 0,001% der Masse. Damit liegt Heizöl Extra Leicht bei Werten, die für rückstandshältige Heizöle zu den niedrigsten der Welt zählen. In Europa entspricht dieser Wert der derzeit gängigen Anforderung bei Gasölen für Heizzwecke (Tü 5/20).
Der Schwefel ist praktisch ausschließlich organisch gebunden. Daher können problemlos Buntmetalle für Leitungen und Pumpenteile eingesetzt werden, ohne Korrosionen befürchten zu müssen.

Conradson Verkoksungsrückstand:   
Wird Heizöl über längere Zeiträume höheren Temperaturen ausgesetzt, können sich durch Crackvorgänge koksartige Rückstände bilden. Solche Effekte treten zumeist in Vorwärmern oder Düsenspitzen (Rückstrahlungswärme aus dem Feuerraum) auf. Heizöl Extra Leicht hat einen Normkennwert von höchstens 5% Masse, in der Praxis werden Werte von 10 bis 15% Masse gefunden.

Viskosität:   
Der wichtigste Produktkennwert bei Heizölen für Transport, Lagerung und Zerstäubung ist die Viskosität. Die Einheit der kinematischen Viskosität ist definitionsgemäß mm²/s (cST=centi-Stokes). Da die Viskosität stark von der Temperatur abhängt, ist die Bezugstemperatur von wesentlicher Bedeutung und immer anzugeben. Bei Heizöl Extra Leicht beträgt der spezifikationsgemäß garantierte Viskositätsbereich 2,8 mm²/s bis 6,0 mm²/s bei 100°C. Heizöle sind in der Regel bis 500 mm²/s pumpfähig. Bei Heizöl Extra Leicht ist daher im zulässigen Einsatzbereich (d.h. bis tiefstens +5°C) keine Produktvorwärmung für die Verpumpung erforderlich. Bei Einsatz in Öldruckzerstäubungsbrennern sollte die Zerstäubungsviskosität von Heizöl Extra Leicht kleinen Leistungen ca. 4 mm²/s, bei der Verwendung von Rotationszerstäubern bis höchstens 8 mm²/s betragen. In diesem Bereich wird üblicherweise das für einen einwandfreien Ausbrand beste Zerstäubungsbild erreicht. Daher muß Heizöl Extra Leicht vor der Zerstäubung aufgewärmt werden.

Wasser, Sedimente, Filtrierbarkeit:   
Bei der Abgabe aus der Raffinerie enthalten Heizöle praktisch kein Wasser. Durch Transport und Lagerung können sowohl Wasser als auch Sedimente in das Heizöl gelangen. Spezifikationsgerechtes Heizöl extra leicht muß frei von abgesetztem Wasser sein. Für nicht abgesetztes Wasser gilt ein Höchstwert von 0,4% Masse, für Sedimente ein Wert von höchstens 0,1% Masse. Mit dem Filtrierbarkeitstest kann überprüft werden, ob in Heizöl Extra Leicht feinverteilte Sedimente, störende Paraffine oder Verunreinigungen enthalten sind, welche die anwendungstechnischen Eigenschaften des Produktes beeinflussen können.